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ARTICOLO SULLA CONTINUITÀ DELLA CHIESA/1

Enrico Maria Radaelli *

Der Text erschien in Deutsch in „Theologisches”,
Januar-Februar 2012, n. 1;
in italiano su «Fides Catholica», dicembre 2011, Nr.2, pp. 229-44;
en français dans «Catholica», Jahrgang 2011, Nr. 6;

DER ÜBERNATÜRLICHE WEG,
UM WIEDER FRIEDEN ZWISCHEN DER ZEIT VOR UND NACH
DEM II. VATIKANUM ZU BRINGEN.

II TEIL, Seite 2, von der Nr. 5 bis zur Nr. 10;
(Der I TEIL, von der Nr. 0 bis zur Nr. 4, ist auf der Seite 1).

Der Text ist dem Aufsatz „La Bellezza che ci salva
” beigelet.
Um das Buch zu bestellen, wenden Sie sich bitte an den Verfasser durch

.



copertina de: LA BELLE CHE CI SALVA.

Der Buchdeckel

5. DIE ZWEI POLE
– « BRUCH DER KONTINUITÄT »
UND « REFORM IN DER KONTINUITÄT »
– KÖNNTEN IRREFÜHREN.

Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolicaDie Neuerer, die – wie Prof. de Mattei in seinem Buch Il Concilio Vaticano II. Una storia mai scritta betont [dt. Roberto de Mattei, Das Zweite Vatikanische Konzil – eine bisher ungeschriebene Geschichte, Kirchliche Umschau: Rupperichteroth 2011] – in der Kirche seit den Zeiten von Pius XII. tätig waren: Theologen, Bischöfe und Kardinäle der Nouvelle Théologie wie Alfrink mit seinem Sachverständigen Schillebeeckx, Bea, Câmara, Chenu, Carlo Colombo, Congar, De Lubac, Döpfner, Frings, Garrone mit seinem Sachverständigen Daniélou; König mit Küng und Rahner; Lercaro, Liénart, Maximos IV, Montini-Paolo VI., Suenens, Tisserant, und die drei fast eine eigene Gruppe bildenden Honoratioren der sogenannten (und mächtigen) Schule von Bologna: gestern Dossetti und Alberigo, heute Melloni, haben in der Entwicklung des II. Vatikanums und in den folgenden fünfzig Jahren den Bruch mit den verabscheuten vorherigen Lehren gesucht, indem sie sich auf die Voraussetzung der feierlichen und außerordentlichen Versammlung stützten und mit dieser Feierlichkeit jenen dogmatischen Wert verwechselten, den das Konzil von Anfang an ausgeschlossen hatte. Daraus folgt, dass, außer Bologna, das sich gleich tout court für den Bruch erklärte, die anderen Neuerer de facto ein Werk des Bruches und der Diskontinuität vollzogen, indem sie de voce Standhaftigkeit und Kontinuität verkündigten.

Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolica Dass von ihrer Seite immer, gestern und heute, ein unzweifelhafter Wunsch des Bruches mit der Tradition vorherrschte, ist in nicht wenigen und offenbaren Beweisen zu bemerken; aus Platzmangel erwähnen wir nur zwei davon: den ersten, die größte Verunstaltung, die überall an der Pracht der alten versus Dominum gerichteten Altäre verübt wurde; den zweiten, die heutige ebenso allgemeine Ablehnung der tridentinischen oder gregorianischen Liturgie vonseiten unzähliger Bischöfe, in albernem und betontem Ungehorsam gegenüber den Richtlinien des M. p. Summorum Pontificum; lex orandi, lex credendi: wenn dies alles keine Ablehnung der Tradition ist, was ist es dann?

Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolica Trotzdem und trotz der Schwere von alldem darf man noch nicht von Bruch sprechen: die Kirche ist « alle Tage » unter dem göttlichen Schutz Christi (Mt 16, 18: « Portæ inferi non prævalebunt » und Mt 28, 20: « Ego vobiscum sum omnibus diebus »), der ihr zu allen Zeiten die Kontinuität und die theoretische Unbeflecktheit gegen die in einigen Augenblicken ihrer Geschichte feststellbaren theoretischen Diskontinuitäten gewährleistet. Dies schützt die Kirche gegen alle derartigen Ängste, auch wenn die Gefahr immer auf der Lauer liegt. Oft finden wütende oder hinterlistige Versuche des Bruches statt; wer aber behauptet, dass ein Bruch stattgefunden hat und dabei die obengennante Garantie nicht anerkennt und der Gnade die in der Geschichte der Kirche zukommende Rolle verschweigt, verfällt in den Naturalismus.

Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolica Man kann aber auch nicht von Kontinuität mit der Tradition sprechen, da es allen klar ist, dass die verschiedenen Konzils- und Nachkonzilslehren (Ekklesiologie, Kollegialität, einzige Offenbarungsquelle, Panökumenismus, Synkretismus, Irenik vor allem gegenüber dem Islam und dem Judentum, Berichtigung der „Lehre des Ersatzes“ der Synagoge durch die Kirche durch die „Lehre der zwei parallelen Heilswege“, Religionsfreiheit, Anthropozentrismus, liturgische Umwälzung, fast gänzliche Zurückstellung des gregorianischen Gesanges, Anikologie, ganz zu schweigen von der amerischen « Verdrehung der Monotriade », dank der die Freiheit der Wahrheit den Vorrang nimmt) – ja, all diese, und noch andere Lehren stützen sich nicht auf die Überlieferungskontinuität, weil sie in formeller und substanzieller Weise in den Quellen nicht vorhanden sind; es sind Lehren, die einzeln der Feuerprobe des Dogmas nicht widerstehen würden.
Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolicaDies betrifft auch die Lehrentwicklungen des Konzils, von welchen man die Herkunft von vorhergehenden Glaubenslehren oder von Lehren, die dem Glauben nahe stehen, bejaht, aber nicht beweist: völlig fehlbare Entwicklungen, die mit den Lehren des 1. und 2. Grades nicht zu verbinden sind. Deswegen schwächen sie selbst die seit fünfzig Jahren wiederholte These der Kontinuität bis zur Vernichtung. Und damit stärken sie die entgegengesetzte These.

6. DIE THESE AMERIOS: IN DER KIRCHE HERRSCHT
EINE WOHLDURCHDACHTE MISCHUNG ZWISCHEN
EINEM BRUCH DE FACTO UND EINER KONTINUITÄT DE VOCE
.

Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolicaKein Bruch, aber auch keine Kontinuität. Was also? Den Ausweg schlägt uns Romano Amerio vor, mit dem der Verfasser von Iota unum (ital. Original, S. 28) « das Gesetz der geschichtlichen Bewahrung der Kirche » definiert, dank dem „die Kirche nicht verloren geht im Fall, dass sie sich an die Wahrheit nicht angleichen sollte, aber im Fall, dass sie die Wahrheit verlieren sollte“. Die Kirche gleicht sich an die Wahrheit nicht an, wenn ihre Lehren des 3. Grades, wie es mit den Konzils- und Nachkonzilsneuerungen geschehen ist, die Wahrheit vergessen, verwechseln, trüben oder mischen (vgl. ebd., Epilog, S. 661). Die Kirche würde dagegen die Wahrheit verlieren (im Konditional, denn sie kann, dank der von Christus gegebenen Garantie, auf keine Weise verloren gehen) nur wenn ihr höchstes Lehramt – der Papst „ex cathedra“ oder ein in Verbindung mit dem Papst und von ihm einberufenes ökumenisches Konzil – eine wahre Lehre anathematisieren, oder eine falsche Lehre dogmatisieren würde. Ich möchte auf diesem Punkt beharren, der mir entscheidend zu sein scheint: keine Kontinuität, aber auch kein Bruch, gibt Amerio zu verstehen. Man wohnt tatsächlich einem wiederholten und unverschämten „Versuch von Bruch“ (vgl. ebd., S. 628) bei, den die Neuerer auf keinen Fall zu Ende bringen wollen, denn nur durch das in der Schwebe Sein, durch Sagen und nicht Sagen, können sie zum vorbestimmten Ergebnis kommen: einem Bruch de facto und einer Kontinuität de voce, mit einer wohldurchdachten, aber schuldhaften, ganz neumodernistischen Strategie.

Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolica Hier werden einige Hypothesen vorgebracht, aber, wie ich auch in La Bellezza che ci salva (S. 55) näher bestimmen wollte, « überlässt man der Kompetenz der Hirten jede Nachprüfung der Sache und jede darauffolgende Konsequenz darüber, wer und in welchem Maß die obengenannten Akte begangen habe oder nun begehe ». Auf den ersten Seiten jener Arbeit bemühe ich mich zu unterstreichen, dass man den Fluss der alethischen und erlösenden Schönheit nicht eindämmen kann, wenn man vorher die Vernunft nicht von jeder Zweideutigkeit, jedem Fehler oder jedem Missverständnis befreit hat: weil die Schönheit einen strengen und nur trinitarischen Ursprung hat, gesellt sie sich nur zur Wahrheit, so dass man nie zurückkehren wird, Schönheit in der Kunst (zumindest in der heiligen) zu schaffen, vielmehr: man wird nie zurückkehren tout court Kunst zu schaffen, wenn man vorher die Fülle der Wahrheit nicht wiederherstellen wird..

Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolica Damit meinen wir, dass in der Kirche seit fünfzig Jahren eine wohldurchdachte Mischung zwischen Kontinuität und Bruch entwickelt wurde. Eine wohldurchdachte Führung der Ideen und der Absichten wollte die Kirche verändern, ohne sie zu verändern, unter der Deckung eines absichtlich entlassenen Lehramtes, laut der deutlichen Analyse Amerios und wie diese Seiten ausführlich bewiesen haben. Wir meinen nicht, dass es in diesen fünfzig Jahren keine klar dogmatischen lehramtlichen Ausdrücke gegeben habe: Humanæ vitæ von Paul VI. und Ordinatio sacerdotalis von Johannes Paul II. sind zwei typische Dokumente des gewöhnlichen Lehramts des höchsten Ranges. Das erste jedoch behandelt die Moraltheologie, das zweite die Sakramententheologie; keines der beiden gehört daher zum theoretischen Bereich, sondern zum praktischen, wo die Kirche ihr munus docendi nicht beschränkt hat. Es scheint, dass dieses sich in die Pastoralabsicht Hineinflüchten, sogar ihre eigene theologische Ungenauigkeit und die naturalistischen, das heißt neomodernistischen Sympathien, die es anraten, der Kirche ihren übernatürlichen Atem genommen haben und die Türen unechten Lehren geöffnet haben, die von der Tradition abgerissen sind und die deswegen nicht in das überlieferte dogmatische Bild harmonisch und homogen eingeschmolzen werden können.

Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolica Es ist dann zu bemerken, dass das munus docendi, das sich an die „pastorale“ Richtung gebunden hat, die Neuerungen in das munus sanctificandi des Novus Ordo Missæ organisch eingefügt hat. Heute stehen in der Kirche zwei lehramtliche Methoden einander gegenüber, die zwei Lehren erlauben, aus denen dann zwei Liturgien und fast zwei Arten Priestertum entstehen: die eine gründet sich auf die Gemeinschaft (auf die Liebe, aber eine verzerrte Liebe), die andere auf die Autorität (auf die Wahrheit). Das Zurückweichen des Lehramts von der dogmatischen zur pastoralen Natur lässt am Ende wenigstens potenziell zu, dass in demselben Körper zwei Herzen, fast zwei Kirchen nebeneinander bestehen. Mit dem erschwerenden Umstand, dass die letzte Generation von Priestern und Gläubigen – und ein Großteil der Prälaten –, die nunmehr von der Vergangenheit nichts weiß, die Schwere der Sache keineswegs fühlt.

Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolica Also, zum Schluss, liegt hier das Problem: die Kirche « verliert » nicht die Wahrheit, wirft sie nicht formell weg und mildert auch nicht ihren dogmatischen Wert; aber, sowie Amerio sagen würde, « gleicht sich an sie nicht an »; deshalb wird die Form, philosophisch gesagt, providentiell gerettet. Aber das, wie man ahnen kann, reicht gewiss nicht.
Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolica Es gibt auf keine Weise einen formellen Bruch, wie auch keine formelle Kontinuität, da die Neuerungen nicht unter den Wahrheiten des 2. Grades anerkannt wurden. Das bedeutet, dass so die Kirche, sowie Amerio sagen würde, sich an die Wahrheit nicht mehr angleicht – eine schwere wenn auch nicht tödliche Tat –, aber verliert die Wahrheit auch nicht – eine tödliche aber metaphysisch unmögliche Tat. Das Lehramt, sowohl auf päpstlicher als auch auf Konzilsebene, lehnt es nämlich formell ab, die der Überlieferung ungleichförmigen Neuerungen zu dogmatisieren oder zu anathematisieren, sowie es sich weigert, die vorherigen als verbraucht und nicht mehr in Kraft zu erklären: die Politik von dem schon erwähnten Wechseln ohne zu Wechseln und Sagen ohne zu Sagen, ermöglicht so das dargelegte und nie bewiesene Nebeneinanderbestehen von Kontinuität und Bruch.

7. OB DER PAPST EINE SÜNDE GEGEN
DIE WAHRHEIT BEGEHEN KANN.

Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolicaIch kläre gleich die Zweideutigkeit der Hypothese: wenn man mit „Papst“ « den Hirten und Lehrer aller Christen in Ausübung seines Amtes » (I. Vatikanum) meint, das heißt den „ex cathedra“ sprechenden Papst, dann hat die Hypothese keine Grundlage und die entschiedene Antwort ist: nein. Wenn wir dagegen mit dem Wort „Papst“ den Nachfolger Petri als Privatgelehrten oder seine nichtamtliche Tätigkeit meinen, dann könnte die Hypothese sich ereignen. Die Unfehlbarkeit des Papstes betrifft nicht sein privates Lehren, seine moralische Unversehrtheit und auch nicht die Standhaftigkeit seines Glaubens. Diese Unfehlbarkeit deckt nämlich nur die „locutio cathedratica“ auf dem Bereich des Glaubens und der Sitten.
Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolicaSie deckt auch alle Entscheidungen der ökumenischen Konzilien, aber nicht alle ihre anderen Erklärungen. In solch einem Fall kann es sein, dass ein Konzil, wenn nicht für Fehler, so doch für manche Unvollkommenheit verantwortlich ist. Sie werden sicherlich von folgenden Konzilien richtig gestellt werden, ohne dass das Charisma der Unfehlbarkeit davon berührt werde (Vgl. Bernard Bartmann, Précis de théologie dogmatique, Hrsg. Salvator, 1951, Band 1, S. 55 [B. Bartmann, Lehrbuch der Dogmatik I, Freiburg i.Br. 1932, 36]).

Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolica In diesem Licht ist die amerische Hypothese zu lesen, die, viel realistischer als der von dem übertriebenen Neomodernismus der Schule von Bologna verfochtene Bruch, wie auch viel realistischer als die vom gemäßigten Neomodernismus des aktuellen Lehramtes vertretene Kontinuität, auf einer Anklage als Mitschuldige, in der aktuellen Krise der Kirche, fußt, nicht so sehr des Papsttums, aber vielmehr dieses oder jenes Papstes, der heute die Wahrheit sowie gestern die Liebe (Simonie, Zorn, Nepotismus, Wollust, Ruhmsucht...) vernachlässigt. So beweist Amerio, dass dies ohne Verletzung weder der Unfehlbarkeit noch der Reinheit der Kirche geschehen könnte.
Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolica Außerdem zeigt die Tatsache, dass die Päpste seit fünfzig Jahren auf dem Thema der Kontinuität beharren (der erste war sogleich Paul VI. mit der Konzilserklärung vom 6. März 1964, dann vom 16. November), dass wenigstens indirekt auch sie die Zugehörigkeit von nicht wenigen der Konzilsneuerungen dem früher erwähnten 3. Grad und somit die Gefahr der Diskontinuität anerkennen. Aber die Abwesenheit der Entscheidung (1. und 2. Grad) entfernt die Hypothek des Fehlers nicht und könnte sie im Gegenteil bestätigen, aber unter Bewahrung sowohl der „öffentlichen Person“ des Papstes als auch des Konzils und der ganzen Kirche vor dem Scheitern des Glaubens (was in der Tat, wie wir gesehen haben, unmöglich ist).

Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolica Könnte die Hypothek des Fehlers eine Schuld darstellen?
Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolica Es ist wahr, dass „de internis non iudicat iudex“, aber es wird unvermeidbar, von Schuld zu sprechen, nachdem die absichtliche und eindringliche Diskontinuität mit der Überlieferungslehre bewiesen worden ist.. Die Abkehr von der Lehre, zugunsten der derzeitigen Kultur, schafft « die Abweichung von der Rechtschaffenheit des Aktes » von welcher der heilige Thomas redet (S. Th. I, 25, 3, ad 2) und so die moralische Verantwortung derselben Abweichung..
Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolicaDie Verantwortung liegt beim Konzil, das absichtlich auf dem Rand des Abgrunds stehenbleibt, um nicht durch „zu viel Lehramt“ zu sündigen, das aber durch „zu wenig Lehramt“ sündigt, da es sich absichtlich in den Sumpf eines zweideutigen, wenn auch feierlichen, „Pastoralen Feldes“ setzt, die ganze Kirche darin hineinzieht und sie, gerade vom pastoralen Gesichtspunkt aus, jener « ergiebigen Weiden » (Ez 34, 14) beraubt, deren Pflege gerade ihre Pflicht ist. Das könnte man (so der Kardinal Antonio Bacci) Unterlassungssünde nennen: wohldurchdachte Unterlassung der Pflicht, die erhaltene Wahrheit zu überliefern.

Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolica« Nigra sum, sed formosa »: der heilige Ambrosius richtet die berühmte Definition des Hohen Liedes (1, 5) an die ganze Kirche, die aufgrund der Sünden selbst ihrer angesehensten Männer sehr „schwarz“ ist, aber immer « prächtig » (« formosa ») dank der Heiligkeit der Gnade, die sie besitzt und spendet.
Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolicaDie angedeutete Unterlassungssünde betrifft nicht nur die unerfüllte lehramtliche Tätigkeit, sondern auch das Begraben der Autorität in den Treibsand der seelsorgerischen Tätigkeit. Ein solches Begraben, um die Worte des Kardinals José Rosalio Castillo Lara vom 10.3.’88, in « L’Osservatore Romano » vom 2.12.'10, und dann auch in La bellezza che ci salva, S. 68 zu wiederholen, « würde die verwerfliche Neigung […] zu einer zweideutigen, sogenannten „pastoralen“ Regierung fördern, die letztlich nicht pastoral ist, weil sie dazu führt, die pflichtgemäße Ausübung der Autorität mit Schaden am Gemeinwohl der Gläubigen zu vernachlässigen ».

8. DIE LÖSUNG IST,
ZUR VOLLEN AUSÜBUNG DES MUNUS DOCENDI ZURÜCKZUKEHREN.

Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolicaUm der Kirche die Angleichung an die Wahrheit noch einmal zurückzugeben, die ausschließlich sie schön, rein und strahlend macht, wie sie der Kirche jedes Mal zurückgegeben wurde, wenn sie sich in ähnlichen Umständen befand, gibt es keinen anderen Weg als zur vollen Ausübung ihres munus docendi zurückzukehren. Man muss also alle Konzils- und Nachkonzilsneuerungen durch das Sieb des Dogmas in einer Spannweite von 360 Grad durchsieben, und das zu Rettende retten, aber energisch jeden Bruch zurückweisen.
Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolicaDie wiederhergestellte Ausübung des munus docendi, nach einer fünfzigjährigen Pause, wo man fast geschwiegen hat, würde der Kirche ihr Gesicht von Mater et Magistra wiedergeben. Die ersten Folgen würde man in den theologischen Seminaren und in den päpstlichen Universitäten wahrnehmen, die sich an die Lehramtsrichtlinien angleichen sollten; man würde sie aber auch in der kirchlichen Gemeinschaft, im wiedergefundenen übernatürlichen Sinn des christlichen Daseins, in der Anbetung und in der liturgi-schen Praxis und sogar im Staatsleben sehen, da die Kultur nur von der Lebensfülle der Kirche den Le-benssaft für ihr Wachstum erhalten kann, was immer auch die Liberalen, die heute die Welt regieren, sagen mögen.
Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolica

9. ERLÄUTERUNG DES EINZIGEN ERNSTEN FÜR DAS JAHR 2015
ZU MACHENDEN VORSCHLAGS, AM FÜNFZIGSTEN JAHRESTAG
DES ABSCHLUSSES DES II VATIKANUMS.

Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolica Zum Schluss, glaube ich, dass die Analyse der heutigen Situation der Kirche schon von selbst konstruk-tiv ist, weil wichtige Wahrheiten beleuchtet wurden, die man schon seit einem halben Jahrhundert verschwieg. Jetzt verdopple ich die konstruktive Absicht mit einem Vorschlag, der mit dem dritten von Amerio gezeigten Weg – dem einzigen der wahrscheinlich die Krise der Kirche auflösen kann – zu verbin-den ist. So könnte man nicht nur die Situation innerhalb der Kirche entschärfen, sondern auch, dank der Fülle ihrer heiligenden Nachwirkungen, auf die Außenwelt Einfluss nehmen, um sie zu ihr zurückzufüh-ren. Nur die Kirche ist nämlich, dank ihrer göttlichen Einrichtung, Lehrmeisterin des Lebens; wenn sie aber ihre Identität verlieren sollte, könnte sie, wenigstens indirekt, die Ursache eines tiefen sozialen (philosophischen, künstlerischen, ethischen, erzieherischen, politischen) Verfalls werden. Und für die Kirche und die Bürgergesellschaft würde die biblische Feststellung vorfallen: « Sie waren wie eine Herde ohne Hirten » (Mt 9, 36).
Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolica Im oben genannten Aufsatz habe ich betont, dass die Kirche in der Geschichte immer im Lichte von zwei wesentlichen Begriffen, Tradition und Kühnheit, gegangen ist. Es ist wünschenswert, dass sie diesen fünfzigsten Jahrestag in ihrem Licht leben möge: im Licht der Tradition, um ihr, und als seine authenti-sche Stimme, das Konzil und jede später in der Kirche ausgebreitete Lehre einzufügen, nachdem sie mit der ganzen notwendigen Kühnheit und mit angemessenen Anathemata das Konzil und die Lehren von den mit der Tradition unvereinbaren Neuerungen gereinigt und befreit hat.

10. WAS DIE TRADITIONISTEN TUN MÜSSEN,
UM DAZU BEIZUTRAGEN, DIE KIRCHE
AUF DIE SPUR DER TRADITION WIEDER HINZUFÜHREN.

Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolicaDie Traditionisten der gesamten katholischen Welt, welchem kulturellen Zuschnitte, welcher Vereini-gung oder Gemeinschaft sie auch angehören mögen, welches auch das besondere Charisma ihrer Wahl sei, sollten die Divergenzen und die inneren Gegensätze, die sie auflösen, beiseitelegen und dann mit einer starken geistigen und kulturellen Anstrengung, vielleicht auch aus innerer Verwandlung, eine weite Debatte unter all ihren Kräften ins Leben rufen. Damit könnte man, mit Büchern, Artikeln, Inter-wiews, Tagungen, Round-Table-Konferenzen, Vorlesungen, Doktoraten und jedem anderem geeigneten geistigen Mittel eine Grundstimmung von Nachdenklichkeit schaffen; davon könnte man, in der gemein-samen katholischen Gesinnung, die es kennzeichnen wird, ein weites traditionistisches Netz, ein Frie-densnetwork auftauchen lassen, um die Anstrengungen jedes einzelnen Charismas zu vereinen und zu verwirklichen, und um die unumstößlichsten Analysen der gegenwärtigen Abweichung im Jahre 2015 (mit Teilergebnissen schon von 2012 an) zu bringen und es zu beweisen, dass die Kirche nur sie selbst ist, wenn sie sich modernistisch der Welt nicht anschließt, sondern sie mit dem dazu ihr anvertrauten dogmatischen munus schätzt und beurteilt.

Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolicaEin dogmatisches Umfeld wieder erschaffen: das sollte das erste Ziel eines gesunden Friedensnetzes der traditionistischen Kräfte sein, und es ist keine Kleinigkeit: ein gemeinsames Umfeld, wo die Kirche wieder die gesunde Luft des übernatürlichen Dogmas zu atmen beginne, kann nur mit großer Demut, Geduld und Beständigkeit, mit konstruktivem Geist, im Dienst des höchsten Lehramtes, neu belebt werden.
Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolicaEin zweites ideales Ziel könnte es sein, im Jahre 2015, wie Bischof Athanasius Schneider vorschlägt, imstande zu sein, dem Heiligen Vater eine Art Entwurf von einem Inventar der zu anathemisierenden Lehren vorzulegen, der eventuell von gottesfürchtigen Bischöfen verfasst wird. Das bedeutet nicht, „dem Papst die Tagesordnung vorzuschreiben“: ein derartiges Inventar ist ein Akt, den man doch bald tun muss, den man unausweichlich tun wird, und den jedenfalls früher oder später ein Papst tun wird. Die Traditio, das Dogma werden und müssen wieder, wie sie immer gewesen sind, die Spitzenkraft der Kirche sein; und der Papst wird, indem er sein Charisma gebraucht, die Spitze dieser Spitzenkraft sein. Ohne Spannung kann man sich nicht heiligen: siehe Laodicea [Offb 3,14-22].

Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolica Dazu muss man, wie schon gesagt, die Anstrengungen vereinen, um ein friedliches und übernatürli-ches dogmatisches Umfeld wieder zu erschaffen: das Jahr 2015 muss die mütterliche und lehramtliche Tätigkeit der Kirche wieder in Schwung bringen, nicht indem es sie von der seelsorgerischen Tätigkeit abbringt, sondern indem es die seelsorgerische Tätigkeit erleuchtet und mit der dogmatischen Tradition mischt, um der „Weisheit dieser Welt“ entgegengehen zu können, nicht um sich an sie anzugleichen, sondern um sie mit der befriedenden Kraft und Kühnheit zu evangelisieren, die ausschließlich das über-natürliche Dogma besitzt.
Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolica (Komm zur Seite 1 zurück).

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Aurea Domus - Metafisica e teologia cattolicaDer folgende Text, der den amerischen hermeneutischen Schlüssel bildet, um die Tiefe des metaphysischen Zusammenhangs zwischen den zwei Transzendentalen Schönheit und Wahrheit völlig zu verstehen, wird mit der gegenwärtigen Schrift dem Buch La Bellezza che ci salva, (Die Schönheit die uns rettet) beigelegt, dessen er fast die Seele bildet.

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